Nachdenkens-wertes

10
Jul
2009

Erwartungen

Die schlimmste Gefangenschaft ist die Gefangenschaft in Erwartungen.
Da sind die Erwartungen, die vielen Erwartungen, die viele andere Menschen an
uns haben. Und da sind die Erwartungen, die vielen Erwartungen, die ein Mensch
an sich selbst hat. Und so verschwindet das Leben vieler Menschen in den
Erwartungen anderer. Ein Leben, das nur noch Erwartungen erfüllt, ist nicht mehr
fühlbar, nicht mehr lebendig.
Dies zu er-kennen ist der erste Schritt, sich aus der lebenslangen Gefangenschaft,
dem lebenslangen Zuchthaus der Erwartungen zu befreien. Und dieses Befreien
sollte behutsam vor sich gehen, behutsam, geduldig, gütig. Denn wer sich behutsam
aus den Erwartungen anderer löst, gibt sich und den anderen die Möglichkeit der
Güte und der Verbundenheit und der Liebe ohne Erwartungen.

Werner Sprenger

4
Jul
2009

Das Nichtverstehen

aushalten. Dem Geheimnis sein Geheimnis lassen.
Sich nach Verstehen sehnen, sehnen, ohne gierig zu sein.
Immer öfter merke ich: du brauchst nicht mehr die Illusion
des Verstehens, du musst nicht mehr alles verstehen.
Ich komme jetzt besser mit den Geheimnissen aus, seit ich
nicht mehr verstehen muss und trotzdem glauben und
bewundern kann, auch wenn ich nicht verstehe, was genau
wirksam ist, jetzt.

Werner Sprenger

27
Jun
2009

Zeitfreiheit

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Nicht Zeitlosigkeit, sondern *Zeitfreiheit* - Was soll das heißen?

Die Zeitfreiheit ist typisch oder vielmehr wird typisch sein für das neue Bewusstsein, wenn es einmal völlig im Bewusstsein des Menschen integriert ist. Zeitfreiheit heißt, dass die Zeit nicht mehr zur Bedrängnis wird. Das wird möglich, wenn der Mensch immer in der Gegenwart lebt.
Wir leben heute fast nur in der Vergangenheit und Zukunft. Das ist typisch für die "Uhrenzeit", wo man keine Zeit hat. Die Begleiterscheinungen sind Infarkte, Nervosität und Krebs. Das sind die modernen Krankheiten. Es hat zu anderen Zeiten andere Krankheiten gegeben, wie Pest und Cholera, an denen viele Menschen gestorben sind... Die typischen Krankheiten unserer Zeit sind zum größten Teil durch Stress hervorgerufen.
Stress vermeiden können wir nicht, aber wir müssen einen Weg finden, den Stress auf natürliche Weise abzubauen. Allerdings nicht durch medizinische oder ähnliche Beruhigungsmittel. Und wenn dies auf natürliche Weise geschieht, z.B. durch Meditation, schadet der Stress nicht.
Wenn wir die Meditation so weit integrieren, dass wir überhaupt nicht mehr so in den Stress hineinkommen, ist es um so besser. Das sollte mit der Zeit auch gelingen, ganz abgesehen von religiösen Erfahrungen, Gotteserfahrung usw. - Manche Leute sagen: Was soll das denn? Ich habe keine Zeit dazu. - Vielleicht bekommst du mal Zeit, aber wenn es zu spät ist ...

(Hugo M. Enomiya-Lassalle aus: Erleuchtung ist erst der Anfang)

25
Jun
2009

Black Box Gehirn

Eine Reise zu unseren Entscheidungen

Heute Abend in 3SAT 20.15 - 21.00 Uhr

Ein Konsument, der begeistert alle Neuerungen kauft und ausprobiert, ist der Traum eines jeden Werbenden. [...]
Die meisten Verbraucher sind Gewohnheitsmenschen und lassen sich nur zögernd auf neue Produkte ein.
70 Prozent aller Neuheiten verschwinden nach einiger Zeit wieder aus dem Supermarkt. [...]

Mit Hilfe neuester Erkenntnisse der Gehirnforschung zur Entscheidungsfindung, Emotionalität und Signalverarbeitung werden Werbestrategien untersucht. In einigen Fällen versuchen Wissenschaftler mit Kernspintomografen oder direkt, dem Verbraucher bei seiner Entscheidung zuzuschauen.

Rückt der Traum vom gläsernen Konsumenten näher?

(Auszug aus der TV-Vorschau)

19
Jun
2009

Ein Tropfen

verschmilzt mit dem Meer. Jeder kann es sehen.
Aber ein Meer, von einem Tropfen aufgesaugt -
nur wenige können dem folgen!

Kabir



17
Jun
2009

Die Güte,

die von Herzen kommt

O Mönche, alle unsere Anstrengungen zum Erwerb religiöser Verdienste sind
kein Sechzehntel soviel wert wie die Güte.
Die Güte, die von Herzen kommt, umfasst sie alle; sie leuchtet, sie strahlt,
sie glänzt.

Und genauso, o Mönche, wie das Sternenlicht nicht ein Sechzehntel so hell
ist wie das Mondlicht und das Mondlicht dieses umfasst und leuchtet und
strahlt und glänzt, genauso, o Mönche, sind alle unsere Anstrengungen
zum Erwerb religiöser Verdienste kein Sechzehntel soviel wert wie die Güte.
Die Güte, die von Herzen kommt, umfasst sie alle; sie leuchtet, sie strahlt,
sie glänzt.

Und genauso, o Mönche, wie am Ende der Regenzeit die Sonne alles Düstere
vertreibt und leuchtet und strahlt und glänzt, wenn sie am klaren, wolkenfreien
Himmel aufgeht, genauso auch wie am Ende der Nacht der Morgenstern leuchtet
und strahlt und glänzt, genauso, o Mönche, sind alle unsere Anstrengungen
zum Erwerb religiöser Verdienste kein Sechzehntel soviel wert wie die Güte.
Die Güte, die von Herzen kommt, umfasst sie alle; sie leuchtet, sie strahlt,
sie glänzt.

Nach dem Itivuttaka

12
Jun
2009

Alle Wesen

haben Angst vor Gewalt

Alle fürchten den Tod.
Alle lieben das Leben.

Versetze dich hinein in andere.
Wen könntest du dann noch verletzen?
Wem noch schaden?

Wer auf seiner Suche nach Glück
jenen schadet, die auch nach Glück streben,
wird niemals glücklich werden.

Denn dein Mitmensch ist wie du.
Er möchte auch glücklich sein.
Tue ihm kein Leid an,
dann wirst auch du Glück finden,
wenn du aus diesem Leben scheidest.

Dhammapada

10
Jun
2009

Lieben und

geliebt werden

Der Meister sagt:

Häufig ist es einfacher zu lieben als geliebt zu werden.
Wir haben Mühe, von anderen Hilfe und Unterstützung anzunehmen. Dass wir unsere Unabhängigkeit immer so herausstellen, hält die anderen davon ab, uns ihre Liebe zu zeigen.
Viele Eltern wollen im Alter die Unterstützung und liebevolle Fürsorge von ihren Kindern nicht annehmen, wie sie sie ihnen gegeben haben, als sie klein waren. Viele Ehemänner (oder Ehefrauen) schämen sich, wenn ein Schicksalsschlag sie trifft und vom anderen abhängig macht. Die Wasser der Liebe teilen sich deswegen beileibe nicht.
Wir müssen die Gesten der Liebe unseres Nächsten annehmen. Wir müssen zulassen, dass uns jemand hilft, uns unterstützt, uns Kraft zum Weitermachen gibt.
Wenn wir diese Liebe reinen Herzens und demütig annehmen, werden wir begreifen, dass Liebe nicht Geben oder Nehmen, sondern Teilnahme bedeutet.

Paulo Coelho



Wasser, von zwei Seiten kommend, fließt zusammen, vermischt sich -
und wird zu EINEM

7
Jun
2009

vielleicht...

Glück oder Pech?

Es war einmal ein Sufi, der besaß ein wunderschönes Pferd. Eines Abends wurde vergessen,
das Gatter zu schließen, und so kam es, dass das Pferd am nächsten Morgen verschwunden war.
'So ein Pech!' bemitleideten ihn seine Nachbarn, doch der Sufi sagte nur: 'Vielleicht.'
Ein paar Tage vergingen, als das Pferd zurückkehrte und mit ihm auch noch einige junge Wildpferde.
'So ein Glück!' sagten seine Nachbarn, doch der Sufi meinte nur: 'Vielleicht.'
Am nächsten Tag wollte der Sohn des Sufi eines dieser Wildpferde zureiten, stürzte jedoch dabei
und brach sich ein Bein. 'So ein Pech!' bemitleideten ihn wiederum seine Nachbarn, doch der Sufi
sagte nur: 'Vielleicht.'
Kurze Zeit später kamen Bedienstete des Königs auf der Suche nach jungen Männern für den
bevorstehenden Krieg vorbei und nahmen die Söhne aller Nachbarn mit. Nur der verletzte Sohn
des Sufi konnte zu Hause bleiben.

5
Jun
2009

Liebesspiel

Nächtlicher Regenschauer
Weckt die Liebenden auf
Und überflutet das Tal.

Körperliche Liebe ist natürlich. Warum sich ihrer schämen?
Das hört sich einfach an, ist aber in diesen schwierigen Zeiten wirklich eine große Herausforderung.
Zu viele fremde Bedeutungsschichten hat man der Sexualität aufgezwungen: Die Religionen legen
sie in Zwangsjacken, die Asketen leugnen sie, die Romantiker verherrlichen sie, die Intellektuellen
stellen Theorien darüber auf, die Besessenen pervertieren sie. Dies alles hat mit körperlicher Liebe
nichts zu tun, sondern mit Fanatismus und zwanghaftem Verhalten. Können wir wirklich die
Herausforderung meistern, körperliche Liebe in Offenheit und Gesundheit zu genießen?
Sex sollte nicht missbraucht werden zur Einflussnahme, zur Manipulation oder zu selbstsüchtigen
Zwecken. Er sollte nicht zum Spielplatz für egoistische Triebe und Täuschungen werden.
Sexualität ist ein ehrliches Spiegelbild unseres Wesenskerns, und wir sollten Sorge tragen, dass sie
sich in gesunder Weise ausdrücken kann. Der Liebesakt hat etwas Geheimnisvolles und Heiliges an
sich, und oft ist er die tiefste Begegnung zwischen zwei Menschen. Unabhängig davon, ob daraus
eine Verbindung oder ein neues Leben erwächst, wird das Erbe beider Partner ihrer Schöpfung
innewohnen. Was wir in die Liebe hineingeben, bestimmt, was wir daraus empfangen.

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