5
Feb
2010

Der Maler

Franz Carl Spitzweg wurde am 5. Februar 1808 in Unterpfaffenhofen geboren. Sein Malstil gehört der Spätromantik an. Anfangs war Spitzweg noch der biedermeierlichen Richtung verbunden, später hat sich seine Malweise aufgelockert und kam dem Impressionismus sehr nahe. Im Kulturbetrieb des 19. Jahrhunderts nahm er eine Außenseiterposition ein.

Obwohl sich sein künstlerisches Talent schon früh ankündigte (erste Zeichnung aus dem Jahre 1823) war Carl Spitzweg folgsam und begann im Jahre 1825 seine Lehrzeit in der Königlich-Bayrischen Hofapotheke in München. Am 1. Dezember 1828, in Carls letztem Lehrjahr, starb sein Vater. 1833 brach Spitzweg seine Apotheker-Laufbahn ab.

Während eines Kuraufenthaltes in Bad Sulz, Peißenberg, fasste er den Entschluss, sich hauptberuflich der Malerei zu widmen. Die Entscheidung wurde dadurch erleichtert, dass er zu dieser Zeit seinen Erbanteil zugewiesen bekam.


*Der Hausgarten* (1837-1838)

Spitzweg hatte einen ausgeprägten Farbensinn. Durch die Apothekerausbildung gewann er chemische und technische Erfahrung bei der Herstellung seiner Farben. Er verwendete ein einmaliges, hell leuchtendes Blau, das man bei keinem anderen Maler wiederfindet. Er verstand auch die Kunst, die Farben dauerhaft zu machen.


*Der arme Poet* (1839)

Carl Spitzweg hat nie eine Akademie besucht; er war ein Autodidakt und schuf über 1.500 Bilder und Zeichnungen. Bereits ab 1824 begann er mit Ölfarben zu malen. Zu Lebzeiten konnte Spitzweg etwa vierhundert Gemälde verkaufen. Bewunderer und Käufer fand er vor allem in der zu neuer Kaufkraft gelangten Bürgerschaft, wenngleich die Popularität, die Spitzwegs Malerei heute genießt, erst nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.


*Der Kaktusfreund* (um 1856)

Gerne hat Spitzweg Menschen mit ihren Liebhabereien gemalt. Ein alter Herr im Schlafrock betrachtet seinen Kaktus, der eine Blüte hervorgebracht hat. Lange musste er darauf warten und ist jetzt glücklich darüber. Spitzweg entwirft hier einen lieblichen Ort, an dem Natur und Mensch in harmonischer Eintracht zusammen leben.


*Im Harem* (nach 1855)

Auf einer Reise zur Weltausstellung in London bekam Spitzweg einen kleinen Einblick in die Lebensweise fremder Völker, die er gleich in Bilder umsetzte.


*Das Ständchen* (um 1860)

Seit den 1860er Jahren beschäftigte sich Spitzweg intensiv mit Nachtbildern und schuf Bilder wie das Ständchen im Mondlicht oder die Scharwachen, die durch die Gassen ziehen.


*Mädchen mit Ziege* (1861)

Vom Jahr 1859 bis zu seinem Tod beschäftigte sich Spitzweg viel mit "kleinen Landschaften", die er oft auf den Brettchen seiner Zigarrenkisten malte. Mit zunehmendem Alter malte Spitzweg immer weniger karikaturhaft überzeichnete Figuren, sondern immer öfter Idyllen.


*Alter Mönch vor der Klause* (um 1870)


Weniger bekannt ist, dass Spitzweg auch als Dichter tätig war. Es sind auch etliche seiner Briefe veröffentlicht. Er selbst hat diese zweite Passion in mehreren Gedichten beschrieben, wie in dem folgenden mit dem Titel "Ich als Dichter", von dem hier die ersten beiden Strophen zitiert seien:

"Wenn ich den Tag schon opf’re doch
Rein nur Vergnügens Sachen,
So will ich wenigst’ abends noch
Ein klein’ Plaisir mir machen.

Ich bitt’, du mußt nur hier von all’n
Auf jeden Schmerz verzichten;
Am Tage nämlich tu ich mal’n,
Und abends tu ich dichten."


Kurz nach dem Tod seines jüngeren Bruders starb Carl Spitzweg am 23. September 1885 im Alter von 77 Jahren an einem Schlaganfall, man fand ihn zurückgelehnt in einem Stuhl in seiner Münchner Wohnung.

(Auszugsweise wikipedia.de; weitere Bilder von Carl Spitzweg HIER)
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