10
Apr
2009

für Liebhaber

klassischer Musik kleine Kostproben der Matthäus-Passion von Heinrich Schütz
http://www.akuma.de/mp3album/782124901028-h-schuetz-matthaeuspassion-st-matthew.html

Den Lebensabend verbrachte Schütz in seinem Haus in Weißenfels, dem Ort seiner Kindheit. Aus dieser Zeit stammen seine drei Passionen nach Lukas- (um 1664), Matthäus- (1665) und Johannes (1666) sowie seine Weihnachtshistorie (1664) Sein letztes Werk ist die vollständige Vertonung des 119. Psalms (1671), aufgeteilt in 11 Motetten mit anschließendem deutschen Magnificat und einer Vertonung des 100. Psalms. Der 119. Psalm ist der längste in der Bibel, und das gesamte Werk ist durchweg doppelchörig angelegt. Da es seine letzte Komposition sein sollte, wird das Werk landläufig auch Schwanengesang genannt. Schütz starb im hohen Alter von 87 Jahren in Dresden. Er wurde in der alten Dresdner Frauenkirche beigesetzt. Mit ihrem Abriss 1727 ging auch seine Grabstätte verloren. aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Sch%C3%BCtz

Heute Abend hatte ich die Freude, in der Ev. Stadtkirche Emmendingen einer Aufführung der Matthäuspassion beizuwohnen.

Gegen Ende der Veranstaltung wurde vom Dirigenten persönlich noch dieses tiefsinnige Gedicht von Andreas Gryphius
(1614-1664) vorgetragen:

Thränen in schwerer Krankheit

Mir ist, ich weiß nicht wie, ich seufze für und für.
Ich weine Tag und Nacht; ich sitz´ in tausend Schmerzen;
Und tausend fürcht´ ich noch; die Kraft in meinem Herzen
Verschwind't, der Geist verschmacht´, die Hände sinken mir.

Die Wangen werden bleich, der muntern Augen Zier
Vergeht gleich als der Schein der schon verbrannten Kerzen.
Die Seele wird bestürmt, gleich wie die See im Märtzen.
Was ist dies Leben doch, was sind wir, ich und ihr?

Was bilden wir uns ein, was wünschen wir zu haben?
Itzt sind wir hoch und groß, und morgen schon vergraben;
Itzt Blumen, morgen Kot. Wir sind ein Wind, ein Schaum,

Ein Nebel und ein Bach, ein Reif, ein Tau, ein Schatten;
Itzt was und morgen nichts. Und was sind unsre Taten
Als ein mit herber Angst durchmischter Traum.

Karfreitag

BILD0060_bearbeitet-1

Vor etlichen Jahren begegnete ich einem Nachbarn im Treppenhaus,
der sich gerade mit einem kleinen Karton voller Bücher auf dem Weg
zum Müllcontainer befand.
Von mir darauf angesprochen, ob er auch so eine Leseratte sei wie
ich, offenbarte er mir seine nun "verschmähten Schätze". Mein
Blick fiel auf ein altes, in Leder gebundenes Büchlein mit dem Titel:
"Leben und Lehr unseres Herrn Jesu Christi"
aus dem Jahre 1724. Auf meine Bemerkung, dass so etwas doch
viel besser in den Händen eines Liebhabers alter Bücher als
in der Mülltonne aufgehoben wäre, nahm er es mit einem kleinen
Augenzwinkern aus dem Karton heraus und reichte es mir mit den
Worten: "Gut, dann nehmen Sie es, bevor es endgültig von der
Tonne verschluckt wird".

Und der sichtbare Beweis, dass ich dieses Angebot nicht abgelehnt
habe, ist ja oben gegeben... ;-)

Nun möchte ich gerne, trotz der alten Sprachform (Frühneuhochdeutsch?)
ein paar darin stehende Worte über den Karfreitag hier veröffentlichen:

Charfreitag - Betrachtung von JEsu dem Gecreutzigten.

Erwege die Schmertzen Christi. (I.) Die er an seinem Leib erlitten. (Psal. 21)
Sie haben meine Händ und meine Füß durchgraben/und alle mein Gebein
gequelet. (Isa. 1) Von der Fußsohlen an biß auffs Haupt ist nichts
gesundes an ihm. (II.) An seiner Seel auß eigener Verachtung (Ps. 34)
Sie haben mich schmählich verspottet. (Threnor). (III.) Allem Volck bin ich
ein Gespött/und den gantzen Tag ihr Liedlein. Auß der Schand/dass er
zwischen zween Mördern gecreutziget. (Isa. 53) Und er ist unter die
Boßhaffte gezehlet. Auß Mangel deren/die mit ihm ein Mitleiden trugen/
oder ihn trösteten. (Threnot I.) Er hat niemand unter allen seinen
Liebhaberen/die ihn trösteten; alle seine Freund haben ihn verachtet/
und seynd ihm Feind geworden. (Psal. 68). Ich erwartete/ob jemand
sich mit mir betrüben würde; aber es war niemand; und ob einer mich
trösten thäte/und ich fande keinen. Auß Undanckbarkeit der Menschen/
bei dero vielen sein Leiden wenig angelegt sein würde. (Psalm 29)
Was nutzet mein Blut? (Isa. 5) Was soll ich doch mehr gethan haben
an meinem Weingarten/das ich nicht gethan hab an ihm? Ich hab
gewartet/daß er Trauben brächte/er aber hat wilde Trauben gebracht.
logo

50 plus-minus

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Abschied
Abschied nehmen heißt, das Herz noch einmal öffnen für...
Ambrosia - 5. Nov, 17:48
Abschied
Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen...
Ambrosia - 29. Nov, 19:32
das Wetter
schlägt Kapriolen. An Heiligabend sah unser Garten...
Ambrosia - 9. Jan, 19:40
nachträglich
Eigentlich war ihr Burzeltag am 13. Oktober. Sie...
Ambrosia - 21. Okt, 11:12
Duft nach Ananas
der Ananassalbei Diese stattliche Pflanze leuchtet...
Ambrosia - 11. Okt, 17:30

Aufgelesen

Wenn du einen Tausendfüßler fragen würdest, in welcher Reihenfolge er denn seine 1000 Füße bewege, stolpert er

die Zeit vergeht im Sauseschritt

Rechtliches

Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von den von mir gesetzten Links.

Web Counter-Modul


-Besucherzähler-

Suche

 

Status

Online seit 5533 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Nov, 17:51

Atelierbesuch
Ausflüge
Dichterisches
dies und das
Frühlingshaftes
Gartenträume
Genussvolles
Kätzisches
Küche
Kuchen
Kunst und Krempel
Künstlerisches
Musikalisches
Nachdenkens-wertes
Patenkind aus Vietnam
Tibet-Initiative
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren