4
Sep
2009

Dresden

Nach einer dreieinhalb stündigen Bootsfahrt ist es schließlich soweit...



direkt von der Bootsanlegestelle kommend, (unterhalb der *Brühlschen Terrasse*), entlang dem letzten verbliebenen Stück Stadtmauer von Dresden, befinde ich mich nun auf dem Weg zur Inneren Altstadt.

Hans-Christian Andersen anno 1831
"Die Stadt hatte für mich etwas einladend Freundliches; ich fühlte mich darin gleich wie zu Hause."


Bildquelle hier

"Ich fand bald den Weg über die Brühlsche Terrasse, die von Spaziergängern wimmelte; da gab es so viel Hübsches zu sehen, die große Augustusbrücke mit ihrem Menschengewühl, die Elbe mit ihren Schiffen und die grünen Weinberge an ihren Ufern!"
Bildquelle hier

Die Brühlsche Terrasse, (auch *Balkon Europas* genannt, weil seit dem 19. Jahrhundert unzählige Besucher aus ganz Europa, darunter auch zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten, von hier aus Dresdens Pracht bewunderten), befindet sich 10 m über der Elbe und ist 500 m lang und bis zu 200 m breit. Auf ihr genehmigte ich mir dann auch einen Cappucino in einem der zahlreichen Cafés mit herrlichem Blick über die Elbe. :)



Am Ende der *Brühlschen Terrasse* angelangt, geht es die Freitreppe hinunter zum Schlossplatz.



Der Georgenbau; erster Renissancebau Dresdens (Bildmitte).



Die wiederaufgebaute Frauenkirche, Dresdens neues altes Wahrzeichen!



Hochaltar und Deckengemälde



Katholische Hofkirche Seitenansicht

"Jetzt stand ich in der katholischen Kirche. Wie groß und hell! Das Musikchor brauste über meinem Kopf; auf allen Altären brannten Lichter, und rund umher in den Seitenkapellen und in den großen Gängen lagen Menschen auf den Knien. Die königliche Familie war in der Kirche, ich sah den König sehr eifrig beten..."



Semperoper (leider an diesem Tag wegen Theaterprobe geschlossen)



"Interior of the first Hoftheater (Semperoper) built by Gottfried Semper (opened 1841, by J. C. A. Richter)"
Bildquelle hier



Eingang Zwinger / Gemäldegalerie
Zu gerne hätte ich die Galerie besucht, nicht zuletzt Raffaels Sixtinischer Madonna wegen. Jedoch wollte ich mir erst einmal einen groben Eindruck von Dresdens historischem Zentrum verschaffen; viel mehr ist in den wenigen Stunden, die ich zur Verfügung hatte, leider nicht möglich. Wer Dresden wirklich kennenlernen will, muss tiefer eintauchen.





Das Kronentor im Zwinger



Dieses Glockenspiel im Zwinger besteht aus Meißner Porzellan.





Das Nymphenbad



Mit seinen großangelegten Parks, Terassen, Brunnen, Fontänen etc. lädt der Zwinger zum Staunen und Verweilen ein



Der Dresdner Zwinger ist einer der bedeutendsten spätbarocken Bauten Europas. Auf Wunsch des Kurfürsten Friedrich August I., auch bekannt als *August der Starke*, wurde er nach dem Vorbild eines römischen Amphietheaters erbaut und diente ursprünglich als Festplatz für höfische Veranstaltungen.



"Zwingerhof in Dresden, von den Festungswerken aus gesehen", Bernardo Bellotto 1752
Bildquelle hier

Eine kleine Diashow mit Rundgang durch den Zwinger HIER

Zum Schluß möchte ich nochmal Hans-Christian Andersen zu Wort kommen lassen:
"Jetzt begrüßte mich der letzte Morgen in Dresden. Ich musste hinaus, um noch einmal die herrlichen Töne unter dem Kirchengewölbe brausen zu hören, um noch einmal die grünen Weinberge in Morgenbeleuchtung zu sehen. Der Tag war so schön, die ganze Elbgegend lag in dem prächtigsten Sonnenlicht; es kam mir vor, als ob alles Sonntagskleider angetan hatte, um mir Lebewohl zu sagen; aber dadurch ward mir der Abschied umso schwerer: In der katholischen Kirche ward keine feierliche Messe gelesen, nur die Orgel spielte ihre einfachen Melodien; aber es war ja das Abschiedslied, vielleicht die letzten tiefen Töne, die ich hier in meinem ganzen Leben zu hören bekommen sollte. In einem der Beichtstühle sah ich einen alten Priester mit einem ehrwürdigen Gesicht, ein junges Mädchen kniete auf der andern Seite des Gitters und beichtete. Ich wünschte mir auch einen Freund, einen Vater, vor dem ich so recht die Gefühle ausschütten könnte, die beim Abschied von der lieben fremden Stadt, welche dem Herzen nicht länger fremd war, so mächtig in meinem Herzen brausten.
[...] Es war sechs Uhr abends, als ich mit der Schnellpost aus Dresden fuhr; nun sah ich zum letzten Mal die katholische Kirche und die Brühlsche Terrasse im Vorüberfahren..."


Zitate aus: Reise nach Dresden und in die Sächsische Schweiz, Hans Christian Andersen / Husum

Tja, und somit geht auch für mich der Besuch des *deutschen Florenz* mit seinen beeindruckenden Baudenkmälern zu Ende. Ich zeige hier nur einen kleinen Ausschnitt, der einen ersten Eindruck dieser grandiosen Altstadt Dresdens wiedergeben soll. - Ein einziges, riesiges Freilichtmuseum, wie ich finde. So vieles gibt es zu sehen und zu entdecken, dass ein Tag bei weitem nicht ausreicht.

Fortsetzung folgt...
bis bald! :)
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